JUMP – Junge Muslim*innen in die Politik
Projektvorstellung
Politische Partizipation, die Teilhabe am politischen Leben, ist ein wichtiger Grundpfeiler für die Einbeziehung in die Gesellschaft. Für das Individuum ist es von großer Wichtigkeit, das politische System, in dem es lebt, zu verstehen, die Vorteile der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu kennen und sich dazugehörig zu fühlen. Unser politisches System bietet seinen Bürger*innen die Möglichkeit, am politischen Leben teilzuhaben unabhängig ihrer Herkunft, Status oder religiösen Überzeugungen. Die Bürger*innen können sich in politischen Parteien einbringen und auf demokratischem Wege parteipolitische und öffentliche Ämter bekleiden – kurzum die Demokratie aktiv mitgestalten. Die Wege zur politischen Partizipation bleibt jungen Muslim*innen meist verwehrt, weil ihnen die Wege zur Politik meist nicht bekannt, manchmal auch nicht vertraut sind. Sie fühlen sich meist als Gegenstand politischer Debatten, wenn es wieder um „den Islam „oder“ die Muslim*innen“ geht.
Das Projekt „JUMP – Junge Muslim*innen in die Politik“ möchte jungen Menschen, muslimischen und nichtmuslimischen Glaubens, die Wege zur politischen Partizipation aufzeigen und sie mit dem politischen System der Bundesrepublik Deutschland vertraut machen. Politik und parteipolitisches Geschehen ist für junge Menschen meist ein weit entferntes Themenfeld, das sie aus dem Fernsehen kennen oder aus den letzten Wahlen. Jugendliche definieren sich heute meist als „unpolitisch“ und tun schwer damit, sich mit Parteien zu identifizieren. Junge Menschen haben aber durchaus eine eigene Meinung zu politischen Themen, jedoch wenig Zugang zur Meinungsäußerung außerhalb ihres privaten Lebensumfeldes. Das Projekt JUMP möchte jungen Menschen unsere Demokratie und den Meinungsstreit näherbringen. Das Projekt verfolgt in erster Linie eine Einbeziehung durch politische und zivilgesellschaftliche Partizipation. Politische Aufklärung im Sinne einer allgemeinen politischen Bildung, sowie die Integration junger Muslim*innen und Migrant*innen in demokratische und zivilgesellschaftliche Prozesse durch Vermittlung der Bedeutung und Funktion unseres Zusammenlebens in der Bundesrepublik mit erlebnispädagogischen Methoden stehen dabei im Fokus des Projektes.
Umsetzung des Projekts
Im Rahmen des Projektes werden zum einen zwei Demokratieschulungen im Format von Wochenendseminaren durchgeführt. Darüber hinaus werden an verschiedenen Standorten in Deutschland Tagesseminare angeboten. Die Tagesseminare werden ausgeschrieben und sind offen für alle junge Menschen aus der jeweiligen Region. Teilnehmen sollen junge Menschen um eine intensive und produktive Schulung zu gewährleisten.
Nach dem Abschluss aller Demokratieschulungen soll für die Teilnehmer*innen eine politische Bildungsreise stattfinden. Die Jugendlichen sollen direkt vor Ort Demokratie erleben und den Ort parlamentarischer Volksvertretung besuchen. Die Thematisierung und das Erleben von demokratischen Prozessen und die Arbeit von Volksvertreter*innen soll mithilfe einer solchen Reise intensiv erlebt und nachvollzogen werden. Die Reise bildet den praktischen Kern des Projektes, der auf dem theoretischen Vorbau der JUMP-Seminare basiert.
Zielgruppe
Zielgruppe des Projekts sind Jugendliche und junge Erwachsene. Die Angebote richten sich nicht nur an muslimische Jugendliche, sondern auch an Jugendliche aus allen Konfessionen. Dadurch soll das heterogene Bild unserer Gesellschaft abgebildet werden, wie sie in politischen Zusammenhängen Normalität ist. Es soll auch gewährleistet werden, dass unterschiedliche Meinungen zusammenkommen und der Umgang mit Diversität gefördert wird.
Maßnahmen & Methoden
Die Teilnehmer*innen sollen durch Seminare der geladenen Referent*innen in die jeweiligen Themen eingewiesen werden. Durch Workshops sollen diese gewonnen Kenntnisse vertieft und durch pädagogische Planspiele im geschützten Rahmen erprobt werden. Zentrale Maßnahmen für die Vermittlung sind erlebnispädagogische Zugänge: Es soll dadurch gewährleistet werden, dass die Teilnehmer*innen ihre Persönlichkeiten und sozialen Kompetenzen entwickeln.
Austausch mit Politiker*innen
Die Teilnehmer*innen sollen im Projekt auf Politiker*innen demokratischer Parteien treffen und diese ggf. als nahbar erleben. Junge Menschen haben meist das Gefühl, dass Vertreter*innen zu sehr entfernt sind von ihrem Alltag, von ihrer Lebensrealität. Zum einen soll dieses Gefühl abgebaut werden, zum anderen sollen sich junge Menschen selbst ein Bild von Politiker*innen machen können, sodass sie diese im Idealfall als Vorbilder und Vertreter ihrer Meinung erleben.
Ziele
Übergeordnete Ziele des Projektes sind:
- Teilhabe durch politische Partizipation
- Stärkung der Zugehörigkeit zur Gesellschaft und politischen Ordnung
- Aufzeigen von demokratischen Mitgestaltungsmöglichkeiten
- Qualifizierung junger Menschen zu Demokratiepat*innen
- Schaffung eines Netzwerkes, das zur demokratischen Beteiligung junger Menschen auch über die Projektlaufzeit hinaus aufruft und hinarbeitet
- Begeisterung junger Menschen für Demokratie und zivilgesellschaftliches Engagement
- Vermittlung einer demokratischen Debattenkultur
- Präventionsarbeit gegen Extremismus, Antisemitismus, Nationalismus und gegen antidemokratische Tendenzen
Nachhaltigkeit
Die Teilnehmer*innen sollen für die Projektziele nicht nur geschult, sondern als aktive Demokratiepat*innen für die Gesellschaft gewonnen werden. Es soll ein Netzwerk an Demokratiepat*innen entstehen, die sich ehrenamtlich in der Jugendarbeit einbringen und andere junge Menschen für die Beteiligung an demokratischen Prozessen begeistern. Die Gruppe soll sich auch ggf. im Themenfeld gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, besonders Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, vertiefen und dagegen jugendgerechte Maßnahmen initiieren.
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