Unsere Gesellschaft ist gestresst. Der Tonfall wird rauer. Viele Menschen sind gereizt, werden schnell aggressiv und nehmen immer weniger Rücksicht auf andere. Dabei sind Diskriminierung, Menschenfeindlichkeit und Rassismus häufig die Folge. Diese für unsere Gesellschaft bedrohlichen Phänomene toben sich vor allem in den Kommentarspalten der sozialen Netzwerke aus. Dabei wird eine Islamfeindlichkeit sichtbar, die virulenter wird – und sich leider auch im realen Leben niederschlägt. Diese Form der Menschenfeindlichkeit wollen wir nicht hinnehmen – wir wollen sie erfolgreich bekämpfen.

In Zusammenarbeit mit Teilseiend e. V., der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej), der CLAIM-Allianz und dem Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur (ZEOK) e. V.  bilden wir das Kompetenznetzwerk zur Prävention von Islam- und Muslimfeindlichkeit, welches im Rahmen des BMFSFJ-Bundesprogramms „Demokratie leben!“ von Anfang 2020 bis Ende 2024 gefördert wird. 

Wir sind eine zentrale Anlauf-, Impuls- und Transferstelle für alle Akteur*innen und Organisationen, die sich mit dem Thema Islam- und Muslimfeindlichkeit befassen. Zudem stehen wir als Ansprechpartner*innen zur Verfügung, bieten Expertise und veranstalten diverse Bildungsangebote.

Indem wir alle Modellprojekte untereinander vernetzen und sie in das bestehende Netzwerk einbinden, setzen wir uns präventiv und interventiv mit der zunehmenden Islam- und Muslimfeindlichkeit in der deutschen Gesellschaft auseinander. Darüber hinaus intensivieren wir mit weiteren renommierten Mitstreiter*innen unsere Zusammenarbeit intersektoral und legen hierbei den Fokus auf den reziproken Wissenstransfer. Denn es ist unabdingbar, dass Materialen, Methoden, Konzepte und Publikationen kontinuierlich überprüft und korrigiert werden, um optimale Resultate vorweisen zu können, auf die alle zurückgreifen können. Dabei werden wir von einem fachkundigen Beirat unterstützt, der aus einflussreichen Personen aus Wissenschaft, Politik, Medien, der Kinder- und Jugendhilfe, Religionsgemeinschaften und Bundesbehörden besteht.

Im Rahmen unserer Tätigkeiten ist auch das Dossier „Islam- und Muslimfeindlichkeit“ geplant, um eine bundesweite Reichweite zu generieren. Darüber hinaus ist auch eine Veröffentlichung geplant, in der gelungene Praxisbeispiele vorgestellt werden, die als Anleitung, Impulsgeber und Orientierung verstanden werden können. Gemeinsam mit den hiesigen Bildungsinstitutionen planen wir zudem ein wirksames Konzept, wie die Islamfeindlichkeit in Schule und Bildung professionell bearbeitet werden kann. Dass die präventive Arbeit mit jungen Menschen gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit so früh wie möglich beginnt, ist hinterher als Gewinn für die Gesellschaft zu betrachten. Denn letztlich wollen wir eines erreichen: Alle Menschen sollen sich jederzeit und überall angstfrei in der Öffentlichkeit aufhalten und bewegen.