Parlamentarischer Abend „Exit racism“ – Gemeinsam gegen antimuslimischen Rassismus
Vor dem Hintergrund des jüngst veröffentlichten Abschlussberichts des Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit (UEM) veranstalteten die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend und ihre Kooperationspartner*innen (wir, das Muslimische Jugendwerk, Muslimische Jugend in Deutschland, Koptische Jugend Deutschlands) in Zusammenarbeit mit weiteren Partner:innen am 9. September 2023 einen Parlamentarischen Abend. Es wurden nicht nur Parlamentarier:innen eingeladen, sondern auch evangelische und muslimische Akteur:innen.
Wie können die Ergebnisse des UEM in die Strukturen der Jugendarbeit verankert werden?
Darüber und über viele weitere Themen tauschten sich die Anwesenden aus. In den Keynotes der Referent:Innen wurde die Wertebasis der verschiedenen Religionsgemeinschaften betont – und deutlich gemacht, dass Diskriminierung und Rassismus mit diesen Werten unvereinbar sind. Viel schlimmer: Rassismus verursacht Ausgrenzung, Ungleichheit und sogar Gewalt. Vor allem gegen antimuslimischen Rassismus muss man aktiver vorgehen, da Muslim:innen und jene, die als solche gelesen werden, besonders großem Druck in der Gesellschaft ausgesetzt sind.
In der anschließenden Panel-Diskussion brachten Vertreter:innen aus der evangelischen und muslimischen Jugendarbeit sowie aus Politik und Wissenschaft ihre Ideen ein, welche Hürden es in der Jugendarbeit gibt. Die Debatte lebte von einem gemeinsamen Engagement für eine inklusive Gesellschaft. Der MJW-Vorsitzende war mit auf dem Panel und hat aus der Perspektive der muslimischen Jugendverbände und des Bündnisses für muslimische Jugendarbeit gesprochen.
Am Abend wurde deutlich, wie wichtig es ist, dass muslimische Träger und Jugendverbände in die Regelstrukturen eingebunden werden müssen, um aktiv die Gesellschaft mitzugestalten. Allerdings ist dies aufgrund von bürokratischer und struktureller Hürden noch ein Wunschdenken. Abhilfe soll auch das Projekt „Jugend 2025“ schaffen, welches auf die dynamische Entwicklung muslimischer Jugendselbstorganisationen in Deutschland reagiert und anstrebt, die Organisationen zu stärken und zu professionalisieren, damit sie perspektivisch in die Regelförderstrukturen der Jugendverbandsarbeit bzw. in den Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) aufgenommen werden. Abschließend wurden ein besonderer Dank an die Mitwirkenden der Wanderausstellung „Exit Racism“ ausgesprochen, die sich am Veranstaltungsort befand.